Centrale de cogénération et Immeuble Administratif
Bretz Paul
Category
--
Placement
Winner
LAA Edition
2001
Author(s)
Bretz Paulwith
E & H Consult (Ingénieurs-Conseils)BLS Energieplan (Techniques)
Goblet & Lavandier (Techniques)
Felgen & Associés (Techniques)
Atelier Jean-Pierre Aury (Conseil béton)
owner
Administration des Travaux et Services Techniques de la Ville de Luxembourg et Luxenergie s.a.
Year of completion
2001
Location (city)
Luxembourg
Description
BLOCKHEIZKRAFTWERK (BHKW) UND BÜROGEBAUDE IN LUXEMBURG-KIRCHBERG
Um die Gebäude (Europaschule, Klinik u. a.) auf Kirchberg-Nord mit Fernwarme zu beliefern, wurde 1998 vom Fonds d'Urbanisation et d'Aménagement du Plateau de Kirchberg entschieden, ein BHKW auf dem zentral gelegenen Grundstück neben dem Sport- und Kulturzentrum zu errichten. Da die Betreiberfirma des BHKW interessiert war, ihren zukünftigen Sitz in unmittelbarer Nähe zu haben, wurde 1m Anschluss an die Zentrale ein Grundstück für 1.000 ml Nettobüroflache freigegeben.
DAS BHKW
Das BHKW besteht aus vier Produktionseinheiten, wobei jede Einheit aus einer Gruppe von zwei Motoren und einem Heizkessel besteht, welche an einen gemeinsamen Kamin angeschlossen sind. Die Motoren befinden sich im Untergeschoss, die Heizkessel im Erdgeschoss. Die Gebäudefassade bringt diese Anordnung klar zur Geltung. Zwischen den Produktionseinheiten sind Lichtschlitze angebracht, die natürliches Licht ins Untergeschoss bringen. Den westlichen Abschluss der Anlage bildet der Wärmespeeichertrakt, ein geschlossener Baukörper, in dem vier Wärmespeeicherbehalter über die Gesamthöhe der beiden Geschosse (21,00 m) stehen. Der Zugang zur BHKW-Halle erfolgt über einen von der Straße aus nicht einsehbaren Wirtschaftshof.
DAS BÜROGEBÂUDE
Das Bürogebäude zahlt drei Geschosse mit einem Mittelkern für Nassraume, Aufzug und Treppenhaus sowie mit zwei Einzel- oder Doppelbürozeilen. Die Büros sind 5,60 m tief, 4,80 m breit und 3,10 m hoch. Die Mittelzone des Bürogebäudes wird durch einen über Dach geführten Lichtschlitz natürlich beleuchtet und entlüftet. Die nördlich gelegene Bürozeile ist über Brücken im lichtschlitz zu erreichen. Die Bürotrennwände bestehen aus Holz bis zu einer Höhe von 2,30 m, die darüber liegende Flache ist rahmenlos verglast. Somit bleibt der Raumeindruck einer offenen Geschossflache erhalten.
SICHTBETON
Sowohl die BHKW-Halle als auch das Bürogebäude sind vollkommen in Sichtbeton erdacht und ausgeführt worden. 40 cm dicke Ortbetonwände geben dem Gebäude ein monolithisches Erscheinungsbild, wobei das einzige Gestaltungsmittel die verwendete Schaltafel ist. Die Aneinanderreihung identischer Schaltafeln gibt dem Gebäude die gewünschten Proportionen. Das Fugenbild, die Anordnung der Abstandhalter, die Befestigungsart der Tafeln sowie deren Oberflächenbehandlung ergeben das Fassadendetail.
ENERGIEKONZEPT
Durch einen hohen Wärmedammstandart und ein flexibles Sonnenschutzsystem entsteht in einem Bürogebäude hauptsachlich der Bedarf an Kühlenergie. Um den Energieverbrauch zu senken, gleichzeitig aber ein angenehmes Raumklima zu schaffen, wurde das System der Betonkernaktivierung eingesetzt.
Der Neubau ist in Sichtbeton mit Kerndämmung konzipiert. Der K-Wert der Außenwände betragt etwa 0,2 W/Km2, der K-Wert der verglasten Elemente etwa bei 1,0 W/Km2. Die monolithische Beton-Konstruktion erlaubt das Einsetzen der Betonkernaktivierung. Diese beruht auf dem Prinzip der Aktivierung der Gebäudemasse, im Gegensatz zur klassischen Heizung/Kühlung, welche die Raumluft aktiviert.
Die Betonkernaktivierung wird in die Stahlbetondecken eingebaut. Sie gestattet, das Prinzip
der freien Kühlung zu nutzen: Die vorgekühlten massiven Bauteile speichern die anfallende Wärme, diese wird dann durch die Betonkernaktivierung zeitverzögert über Nacht abgegeben. Dadurch entfallt der Einsatz von Kältemaschinen, ebenso werden anfallende Spitzenlasten gleichmassiger verteilt.
Bei Bedarf wird in den Wintermonaten die Betonkernaktivierung zu Heizzwecken verwendet. Damit wird eine angenehme Raumtemperatur in den Sommermonaten als auch in den Wintermonaten erreicht.